Wir wollen oft so viel an uns zum positiven verändern. Doch genauso oft hindern wir uns selbst bei der Umsetzung. Beispielsweise möchten wir mehr Achtsamkeit, mehr Ruhe, mehr Sport machen, mehr gesund kochen, weniger am Handy hängen etc. Aber oft gehen genau diesen guten Vorsätze in unserem Alltag allzugleich unter.

Dabei geben wir leicht den äusseren Umständen, Personen oder Situationen die Schuld ohne uns zu fragen, warum hindere ich mich eigentlich selbst?

Warum gibt es überhaupt Widerstand?

Wir kennen es sicher alle. Ich beispielsweise möchte immer etwas mehr Joggen. Mir macht es tatsächlich sogar Spass, wenn ich mich endlich aufgerafft habe und loslegen kann. Ich sehe sogar sofort positive Effekte. Aber genau das Aufraffen und loslegen verschiebt sich bei mir immer so weit nach hinten, dass ich danach sicher wieder Muskelkater habe und wieder mind. 3 Tage pausieren sollte.

Ich finde dabei immer tausend andere Dinge, die viel spannender sind. Wie vielleicht sogar einfach diesen Artikel zu schreiben. Früher habe ich es auf das Wetter oder auf meine Schuhe geschoben. Jetzt weiss ich, es sind nicht die äusseren Umstände sondern ich selbst. Irgendwas blockiert mich, irgendwo habe ich einen Wiederstand.

Diese Vorsätze, die wir uns setzen, sind ja sicher sinnvoll und gut und kommen aus einem Wunsch heraus. Entweder gesünder und fitter zu werden, oder eben mehr auf sich selbst zu achten. Aber wir haben so viele Möglichkeiten in unserem Alltag, dass es untergehen kann und wir suchen uns immer gerne die passende Möglichkeit aus. Nee, jetzt geht es gerade nicht. Ich kann nicht zum Yoga, bin völlig fertig von der Arbeit. Ich leg einfach die Beine hoch. Es regnet etc. Und wenn wir es ein paar Mal nicht gemacht haben, dann ist es auch vergessen.

Arten von Widerstand

Rick van Baaren unterscheidet zwischen 3 Arten von Widerstand: Reaktanz oder Rebellion, Skeptisch und Trägheit.

  • Rebellion ist unser Widerstand gegen Änderungen, was von aussen kommt. Also jemand gibt uns Tipps, was wir machen könnten oder sollten. Hier kommt der Gedanke schnell auf: Ich muss gar nichts. Wir fühlen uns unter Druck gesetzt und blockieren.

  • Skeptisch wird man immer dann, wenn wir Zweifel haben und unsicher sind. Man möchte sich gerne verändern, aber es gibt einen inneren Kampf: Soll ich es wirklich tun? Aber ist das nicht zu schwer?

  • Trägheit hat mit Energiesparen zu tun. Wenn unser Energielevel schon sehr niedrig ist, überfordert uns das Neue, das Zusätzliche.

Ich würde diese noch um folgenden Punkt erweitert: Die Veränderung ist nicht das, was wir wirklich möchten. Wenn es eine Veränderung ist, die wir einführen möchten, weil andere es von uns erwarten, dann ist es nicht, das, was WIR wirklich möchten. Hier ist es enorm wichtig, seine eigenen Wünsche genau zu kennen.

Wie überwinde ich meine Widerstände?

Nicht mit den wahren Selbst stehende Veränderungen
Hinter den guten Änderungsideen sind tiefere Wünsche und Sehnsüchte verborgen. Wenn unsere Idee stark genug mit der Sehnsucht im Einklang ist, so werden wir sie auch umsetzen. Aber wenn die Idee keine unserer wahren Wünsche und Sehnsucht bedient, werden wir leicht Ausreden und Gründe finden, es doch sein zu lassen. Also hier immer schauen, was will ich eigentlich? Was will ich wirklich? Dann kann ich schauen, ob ich meine Ideen sinnvoll sind oder ich neue Ideen brauche.

Energie fehlt
Wenn mir tatsächlich die Energie fehlt, um Veränderungen hervorzurufen, liegt es daran, dass ich zu viele Dinge tue, die ich eigentlich nicht will, sondern glaube, tun zu müssen. Hier kämpfen Herz und Verstand gegeneinander, was alleine schon viel Energie kostet. Also auch hier erstmal schauen, wo genau höre ich nicht auf mich. Was will ich eigentlich? So hat man am Ende auch Energie für Veränderungen.

Rebellion
Wenn Änderungen von Aussen kommen, gehen wir immer bestimmte Phasen durch. Wir starten immer, egal wie offen wir für Veränderungen sind, mit Rebellion. Hier sollten wir uns erstmal damit beschäftigen, was will die Rebellion mir sagen, warum stosse ich auf Widerstand. Was wäre das Ziel? Was würde die Veränderung für mich bedeuten? Was für Vorteile bringt mir die Änderung? Was wäre mein Beitrag, um die Veränderungen herbeiführen zu können?

Skepsis
Und bei Skepsis wäre es sinnvoll zu überlegen, warum wir glauben, es nicht schaffen zu wollen. Entweder wollen wir es nicht schaffen, dann sollten wir noch einmal überlegen, was wir wirklich wollen. Oder wir wollen es, aber haben innere Blockaden. Hier ist es wichtig zu schauen, was uns unsere innere Stimme zurufen möchte. Denn hier stecken alte Erfahrungen hinter, vielleicht sogar schmerzhafte, die uns glauben lassen möchten, dass wir nicht gut genug sind, es sowieso nicht schaffen, wir nicht schlau genug sind etc. Wenn uns diese Glaubenssätze bewusst sind, können wir bewusst die Änderung hervorrufen und dem Glaubenssatz zeigen, dass das früher vielleicht stimmt, aber heute sicher nicht mehr. Wir können so wieder positive Erfahrungen sammeln.

Fazit

Möchten wir uns verändern und treffen auf Hindernisse. Dann helfen uns die Hindernisse zu erkennen, was wir wirklich wollen, welche Änderungen wir wirklich brauchen. Daher ist es sinnvoll, Hindernisse nicht als Störfaktoren zu sehen, sondern als Hilfe. Hilfe, um uns selbst besser kennen zu lernen, um alte Glaubenssätze loszulassen.

Quelle

  • Otte van der Lelij, Maike Knorre (2022) Was blockiert dich? in flow, no. 65, S. 110 – 115

Wir wollen oft so viel an uns zum positiven verändern. Doch genauso oft hindern wir uns selbst bei der Umsetzung. Beispielsweise möchten wir mehr Achtsamkeit, mehr Ruhe, mehr Sport machen, mehr gesund kochen, weniger am Handy hängen etc. Aber oft gehen genau diesen guten Vorsätze in unserem Alltag allzugleich unter.

Dabei geben wir leicht den äusseren Umständen, Personen oder Situationen die Schuld ohne uns zu fragen, warum hindere ich mich eigentlich selbst?

Warum gibt es überhaupt Widerstand?

Wir kennen es sicher alle. Ich beispielsweise möchte immer etwas mehr Joggen. Mir macht es tatsächlich sogar Spass, wenn ich mich endlich aufgerafft habe und loslegen kann. Ich sehe sogar sofort positive Effekte. Aber genau das Aufraffen und loslegen verschiebt sich bei mir immer so weit nach hinten, dass ich danach sicher wieder Muskelkater habe und wieder mind. 3 Tage pausieren sollte.

Ich finde dabei immer tausend andere Dinge, die viel spannender sind. Wie vielleicht sogar einfach diesen Artikel zu schreiben. Früher habe ich es auf das Wetter oder auf meine Schuhe geschoben. Jetzt weiss ich, es sind nicht die äusseren Umstände sondern ich selbst. Irgendwas blockiert mich, irgendwo habe ich einen Wiederstand.

Diese Vorsätze, die wir uns setzen, sind ja sicher sinnvoll und gut und kommen aus einem Wunsch heraus. Entweder gesünder und fitter zu werden, oder eben mehr auf sich selbst zu achten. Aber wir haben so viele Möglichkeiten in unserem Alltag, dass es untergehen kann und wir suchen uns immer gerne die passende Möglichkeit aus. Nee, jetzt geht es gerade nicht. Ich kann nicht zum Yoga, bin völlig fertig von der Arbeit. Ich leg einfach die Beine hoch. Es regnet etc. Und wenn wir es ein paar Mal nicht gemacht haben, dann ist es auch vergessen.

Arten von Widerstand

Rick van Baaren unterscheidet zwischen 3 Arten von Widerstand: Reaktanz oder Rebellion, Skeptisch und Trägheit.

  • Rebellion ist unser Widerstand gegen Änderungen, was von aussen kommt. Also jemand gibt uns Tipps, was wir machen könnten oder sollten. Hier kommt der Gedanke schnell auf: Ich muss gar nichts. Wir fühlen uns unter Druck gesetzt und blockieren.

  • Skeptisch wird man immer dann, wenn wir Zweifel haben und unsicher sind. Man möchte sich gerne verändern, aber es gibt einen inneren Kampf: Soll ich es wirklich tun? Aber ist das nicht zu schwer?

  • Trägheit hat mit Energiesparen zu tun. Wenn unser Energielevel schon sehr niedrig ist, überfordert uns das Neue, das Zusätzliche.

Ich würde diese noch um folgenden Punkt erweitert: Die Veränderung ist nicht das, was wir wirklich möchten. Wenn es eine Veränderung ist, die wir einführen möchten, weil andere es von uns erwarten, dann ist es nicht, das, was WIR wirklich möchten. Hier ist es enorm wichtig, seine eigenen Wünsche genau zu kennen.

Wie überwinde ich meine Widerstände?

Nicht mit den wahren Selbst stehende Veränderungen
Hinter den guten Änderungsideen sind tiefere Wünsche und Sehnsüchte verborgen. Wenn unsere Idee stark genug mit der Sehnsucht im Einklang ist, so werden wir sie auch umsetzen. Aber wenn die Idee keine unserer wahren Wünsche und Sehnsucht bedient, werden wir leicht Ausreden und Gründe finden, es doch sein zu lassen. Also hier immer schauen, was will ich eigentlich? Was will ich wirklich? Dann kann ich schauen, ob ich meine Ideen sinnvoll sind oder ich neue Ideen brauche.

Energie fehlt
Wenn mir tatsächlich die Energie fehlt, um Veränderungen hervorzurufen, liegt es daran, dass ich zu viele Dinge tue, die ich eigentlich nicht will, sondern glaube, tun zu müssen. Hier kämpfen Herz und Verstand gegeneinander, was alleine schon viel Energie kostet. Also auch hier erstmal schauen, wo genau höre ich nicht auf mich. Was will ich eigentlich? So hat man am Ende auch Energie für Veränderungen.

Rebellion
Wenn Änderungen von Aussen kommen, gehen wir immer bestimmte Phasen durch. Wir starten immer, egal wie offen wir für Veränderungen sind, mit Rebellion. Hier sollten wir uns erstmal damit beschäftigen, was will die Rebellion mir sagen, warum stosse ich auf Widerstand. Was wäre das Ziel? Was würde die Veränderung für mich bedeuten? Was für Vorteile bringt mir die Änderung? Was wäre mein Beitrag, um die Veränderungen herbeiführen zu können?

Skepsis
Und bei Skepsis wäre es sinnvoll zu überlegen, warum wir glauben, es nicht schaffen zu wollen. Entweder wollen wir es nicht schaffen, dann sollten wir noch einmal überlegen, was wir wirklich wollen. Oder wir wollen es, aber haben innere Blockaden. Hier ist es wichtig zu schauen, was uns unsere innere Stimme zurufen möchte. Denn hier stecken alte Erfahrungen hinter, vielleicht sogar schmerzhafte, die uns glauben lassen möchten, dass wir nicht gut genug sind, es sowieso nicht schaffen, wir nicht schlau genug sind etc. Wenn uns diese Glaubenssätze bewusst sind, können wir bewusst die Änderung hervorrufen und dem Glaubenssatz zeigen, dass das früher vielleicht stimmt, aber heute sicher nicht mehr. Wir können so wieder positive Erfahrungen sammeln.

Fazit

Möchten wir uns verändern und treffen auf Hindernisse. Dann helfen uns die Hindernisse zu erkennen, was wir wirklich wollen, welche Änderungen wir wirklich brauchen. Daher ist es sinnvoll, Hindernisse nicht als Störfaktoren zu sehen, sondern als Hilfe. Hilfe, um uns selbst besser kennen zu lernen, um alte Glaubenssätze loszulassen.

Quelle

  • Otte van der Lelij, Maike Knorre (2022) Was blockiert dich? in flow, no. 65, S. 110 – 115