Hast du dich jemals gefragt, warum einige Stakeholder schwierig für dein Projekt zu begeistern sind? Warum sie dein Projekt vielleicht sogar blockieren?
Wie ich kürzlich in einem Workshop zum Stakeholder-Management erklärte, hat jeder Mensch seine eigene Komfortzone. Es ist völlig natürlich, dass wir bestimmte Gewohnheiten und Verhaltensweisen an den Tag legen. Sie zeigen sich im Laufe der Zeit als bewährte Mechanismen, die uns Sicherheit bieten und uns glauben lassen, alles unter Kontrolle zu haben.
In einem Unternehmenskontext ist diese Dynamik besonders offensichtlich. Jeder Mensch hat seine eigene Komfortzone, und im Laufe der Zeit stellt sich eine Art Harmonie zwischen Mitarbeiter:innen, Lieferanten und Kund:innen her. Man weiss, wie die anderen ticken, und sie lernen, wie man selbst tickt. Man arrangiert sich, in dem wunderbaren Spiel, das ohne grosses Drama und ohne das Verlassen der eigenen Komfortzone gespielt wird. Aber was passiert, wenn dieses Gleichgewicht eine gute Zusammenarbeit behindert?
Veränderungen und das Verlassen unserer Komfortzone
Veränderungen sind oft beängstigend, weil sie das Unbekannte beinhaltet. Sie kann uns aus unserer Routine herausnehmen und uns in eine neue, unbekannte Umgebung bringen. Aber um wirkliche Veränderungen in der Zusammenarbeit und damit Fortschritte und Innovation herbeizuführen, insbesondere in Bezug auf Stakeholder, müssen wir oft zuerst selbst aus unserer eigenen Komfortzone heraustreten.
Warum ist das so? Weil echte Veränderung Führung erfordert. Sie erfordert jemanden, der bereit ist, den ersten Schritt zu tun, der bereit ist, sich verletzlich zu machen und Risiken einzugehen. Das Verlassen unserer Komfortzone in diesem Kontext kann bedeuten, dass wir neue Verhaltensweisen erlernen, uns mit Konflikten auseinandersetzen oder schwierige Gespräche führen. Es bedeutet, dass wir den Status quo in Frage stellen und den Mut haben, neue Wege zu gehen, und damit Risiken eingehen. Du sendest damit aber eine klare Botschaft an andere. Du zeigst, dass du bereit bist, Risiken einzugehen und Veränderungen anzunehmen, und du ermutigst sie, dir zu folgen.
Stakeholder-Management ist Grundlage für Veränderung
Das Stakeholder-Management kann dir dazu Klarheit darüber geben, was du ändern könntest, um anderen aus ihrer Komfortzone zu holen. Es ermöglicht uns, die Wünsche und Erwartungen unserer Stakeholder zu definieren und zu überlegen, was jeder im Team tun könnte, um diese Veränderungen herbeizuführen. Es fordert uns heraus, aus unserer Komfortzone herauszutreten und eine aktive Rolle in der Gestaltung der Beziehungen zu unseren Stakeholdern zu übernehmen.
Die Praxis des Stakeholder-Managements fordert uns also heraus, mutig zu sein, Risiken einzugehen und aktiv an der Gestaltung der Zukunft zu arbeiten. Sie erinnert uns daran, dass Veränderung bei uns selbst beginnt, und sie fordert uns heraus, die Führung zu übernehmen. Und letztendlich zeigt sie uns, dass das Verlassen der Komfortzone nicht nur notwendig, sondern auch unglaublich bereichernd sein kann.
Ändere Schritt für Schritt die Beziehung zu deinen Stakeholder
Nachdem du deine Erwartungen und die Wünsche deiner Stakeholder abgeglichen hast, kannst du deine eigene Strategie entwickeln. Auch hier braucht es etwas Fingerspitzengefühl. Denn bei manchen kann eine Überraschung durchaus eine positive Reaktion hervorrufen, aber anderen jedoch Abwehr. Probiere deine Strategie aus und wenn du merkst, dass sie nicht funktioniert, dann überlege dir mit einem «Lessons-Learned»-Ansatz eine andere Massnahme. Ich bin sicher, du wirst die richtige Strategie für jeden Stakeholder finden und so die Zusammenarbeit stärken.
Fazit
Veränderungen sind nie einfach. Wenn du eine Veränderung herbeiführen möchtest, führe, indem du den ersten Schritt wagst. Sei bereit, deine Komfortzone zu verlassen. Übernehme die Kontrolle über dein Stakeholder-Management und sei bereit, die notwendigen Veränderungen herbeizuführen. Du wirst erstaunt sein, wie viel du erreichen kannst, wenn du bereit bist, das Bekannte aufzugeben und dich neuen Herausforderungen zu stellen.