Schau dir das Bild oben an. Was löst das Bild in dir aus? Was fühlst du? Bei mir war es lange Zeit ein genervtes Augenrollen oder ein „Ah, das hätte ich jetzt auch gern.“

Wir alle haben unsere grossen und kleinen Glaubenssätze – unterstützende und begrenzende. Diese oft unbewussten Überzeugungen steuern uns durch unseren Alltag und beeinflussen unsere Entscheidungen. Aber was passiert, wenn wir sie in Frage stellen?

Ich stelle dir nachfolgend einen meiner Glaubenssätze vor, der mich lange Jahre auf Trab hielt und was der mit mir gemacht hat. Danach gebe ich dir eine Anleitung, wie du deinen Glaubenssätzen auf die Spur kommen und so loslassen kannst.

Was sind Glaubenssätze?

Glaubenssätze sind tiefgreifende Überzeugungen und Annahmen zu uns selbst oder zu unserer Umwelt. Aber wie der Name schon sagt, basieren Glaubenssätze auf einen Glauben und stellen nicht die Wirklichkeit da. Wir haben sie aufgrund unserer Erfahrungen angeeignet und neue Erfahrungen können unseren Glauben und damit unser Bild von der Welt verändern.

Stell dir vor, du machst etwas das erste Mal und es funktioniert. Dann wiederholst du es, bis du es unbewusst ausführst. Umgekehrt ist es, wenn du etwas tust und jemand zeigt dir, dass er/sie es nicht so gut finden. Dann versuchst du es mit einem neuen Weg. Und vielleicht wirst du für das neue Handeln belohnt. Auch hier wiederholst du es, weil es beim Gegenüber gut ankommt. Und auch hier speichern wir durch viele Wiederholungen unbewusste Denkmuster ab.

Dieser Glaube engt unsere Wahrnehmung ein und beeinflussen unsere Entscheidungen und unser Handeln. Wie stark sie uns auf Trab halten können, zeige ich dir in meiner persönlichen Geschichte, die ich dir nachfolgend vorstelle.

Meine persönliche Geschichte

Ich habe im Laufe der Jahre viele meiner Glaubenssätze auf den Prüfstand gestellt. Als Kind war ich sehr angepasst. Anpassung hilft, in Gruppen akzeptiert zu werden, bedeutet jedoch oft, dass wir die Überzeugungen anderer übernehmen und danach handeln. Anfangs bewusst, werden diese Glaubenssätze durch Wiederholung zu unbewussten Handlungen, die uns tief prägen.

Ein prägender Glaubenssatz aus meiner Kindheit war: „Ich bin nur wertvoll, wenn ich leiste.“ Aufgewachsen in einem Arbeiterhaushalt, half ich meinem Vater oft im Keller. Dafür bekam ich Lob oder eine Schokolade, was für mich damals sehr wertvoll war. Dieses Verhalten übernahm ich unbewusst als Norm. Auch weil es oft Ärger gab, wenn ich meinen Vater mal nicht half.

Dieser Glaubenssatz brachte mich weit: Neben der Schule arbeitete ich, um mir Markenklamotten leisten zu können. Nach dem Abi folgten Ausbildung, Studium und Dissertation. Ich hatte tolle Positionen in Unternehmen und kämpfte mich immer weiter. Doch das ständige Leisten hinterliess Spuren: Mit Anfang 30 brach ich bei einem Arztbesuch in Tränen aus. Die Diagnose: Burn-out-Symptome.

Dieser Moment war ein Wendepunkt. Erst nach mehreren Rückfällen erkannte ich, dass mein Glaubenssatz „Ich bin nur wertvoll, wenn ich leiste“ mich krank machte. Langsam begann ich, diesen Glaubenssatz zu hinterfragen: Bin ich nicht auch wertvoll, wenn ich mir Pausen gönne?

Heute lebe ich als Selbstständige und finde eine Balance zwischen Arbeit und Pausen. Diese persönliche Balance ermöglicht es mir, Einzelpersonen, Teams und Unternehmen effektiv zu unterstützen.

Was macht dieser Glaubenssatz „Ich bin nur wertvoll, wenn ich leiste.“?

Einige Auswirkungen, die ich selbst erlebt, von Klienten erfahren und durch Recherchen entdeckt habe, stelle ich dir hier vor. Die Liste ist sicher nicht vollständig, aber sie gibt einen guten Überblick, wie sehr ein einzelner Glaubenssatz unser Leben beeinflussen kann.

  • Pausen und Auszeiten können nicht genossen werden. Mittagspausen werden gekürzt, ins nächste Meeting mitgenommen oder am Schreibtisch verbracht. Vielleicht arbeiten wir sogar im Urlaub.
  • Während Krankheitsfällen können wir uns nicht vollständig erholen. Vielleicht gehen wir sogar mit Krankheitssymptomen zur Arbeit.
  • Chronische Müdigkeit: Ständiger Druck zu leisten führt zu Schlafmangel und Erschöpfung, da man sich keine ausreichende Erholung gönnt.
  • Verminderte Produktivität: Ironischerweise kann der ständige Druck, produktiv zu sein, die tatsächliche Produktivität beeinträchtigen, da Stress und Erschöpfung die Konzentrationsfähigkeit und Kreativität reduzieren.
  • Gestörte Work-Life-Balance: Das Bedürfnis, ständig zu arbeiten, führt zu vernachlässigten Beziehungen und Hobbys, was das persönliche Wohlbefinden beeinträchtigt.
  • Soziale Isolation: Wenig Zeit für soziale Aktivitäten und Freundschaften, da Arbeit immer Vorrang hat.
  • Als Führungskraft konnte ich nicht gut delegieren, da ich ständig glaubte, dass meine Teammitglieder dann wertvoller erscheinen, weil sie die ganze Arbeit erledigten.
  • Verminderte Empathie: Weniger Verständnis und Mitgefühl für andere, da man selbst unter ständigem Druck steht und keine Energie mehr für die Bedürfnisse anderer hat.
  • Eingeschränkte Kreativität: Kein Raum für freie Gedanken und innovative Ideen, da der Fokus immer auf Leistung und Effizienz liegt.
  • Fehlende Anerkennung der eigenen Erfolge: Ständig auf das nächste Ziel fokussiert, ohne die eigenen Erfolge zu feiern oder zu würdigen.
  • Schwierigkeiten Hilfe anzunehmen: Da wir uns nur über die Leistung identifizieren, ist es schwierig, nach Hilfe zu fragen und sie anzunehmen.
  • Geringes Selbstwertgefühl: Der ständige Vergleich mit anderen und das Gefühl, nie genug zu tun, führt zu einem negativen Selbstbild.
  • Als es mir körperlich schlechter ging, habe ich, anstatt dem Problem auf den Grund zu gehen, Yoga-Stunden in meinen Alltag gequetscht oder bin Joggen gegangen. Damit habe ich meine Ruhepausen noch mehr eingeschränkt.
  • Überforderung und Burnout: Das ständige Streben nach Leistung führt schließlich zu völliger Überlastung und Burnout.

Was macht dieser Glaubenssatz „Ich bin nur wertvoll, wenn ich leiste.“?

Einige Auswirkungen, die ich selbst erlebt, von Klienten erfahren und durch Recherchen entdeckt habe, stelle ich dir hier vor. Die Liste ist sicher nicht vollständig, aber sie gibt einen guten Überblick, wie sehr ein einzelner Glaubenssatz unser Leben beeinflussen kann.

  • Pausen und Auszeiten können nicht genossen werden. Mittagspausen werden gekürzt, ins nächste Meeting mitgenommen oder am Schreibtisch verbracht. Vielleicht arbeiten wir sogar im Urlaub.
  • Während Krankheitsfällen können wir uns nicht vollständig erholen. Vielleicht gehen wir sogar mit Krankheitssymptomen zur Arbeit.
  • Chronische Müdigkeit: Ständiger Druck zu leisten führt zu Schlafmangel und Erschöpfung, da man sich keine ausreichende Erholung gönnt.
  • Verminderte Produktivität: Ironischerweise kann der ständige Druck, produktiv zu sein, die tatsächliche Produktivität beeinträchtigen, da Stress und Erschöpfung die Konzentrationsfähigkeit und Kreativität reduzieren.
  • Gestörte Work-Life-Balance: Das Bedürfnis, ständig zu arbeiten, führt zu vernachlässigten Beziehungen und Hobbys, was das persönliche Wohlbefinden beeinträchtigt.
  • Soziale Isolation: Wenig Zeit für soziale Aktivitäten und Freundschaften, da Arbeit immer Vorrang hat.
  • Als Führungskraft konnte ich nicht gut delegieren, da ich ständig glaubte, dass meine Teammitglieder dann wertvoller erscheinen, weil sie die ganze Arbeit erledigten.
  • Verminderte Empathie: Weniger Verständnis und Mitgefühl für andere, da man selbst unter ständigem Druck steht und keine Energie mehr für die Bedürfnisse anderer hat.
  • Eingeschränkte Kreativität: Kein Raum für freie Gedanken und innovative Ideen, da der Fokus immer auf Leistung und Effizienz liegt.
  • Fehlende Anerkennung der eigenen Erfolge: Ständig auf das nächste Ziel fokussiert, ohne die eigenen Erfolge zu feiern oder zu würdigen.
  • Schwierigkeiten Hilfe anzunehmen: Da wir uns nur über die Leistung identifizieren, ist es schwierig, nach Hilfe zu fragen und sie anzunehmen.
  • Geringes Selbstwertgefühl: Der ständige Vergleich mit anderen und das Gefühl, nie genug zu tun, führt zu einem negativen Selbstbild.
  • Als es mir körperlich schlechter ging, habe ich, anstatt dem Problem auf den Grund zu gehen, Yoga-Stunden in meinen Alltag gequetscht oder bin Joggen gegangen. Damit habe ich meine Ruhepausen noch mehr eingeschränkt.
  • Überforderung und Burnout: Das ständige Streben nach Leistung führt schließlich zu völliger Überlastung und Burnout.

Anleitung: Wie du dich von begrenzenden Glaubenssätzen lösen kannst

  • Bewusst werden: Der schwierigste Teil ist das Erkennen der eigenen Glaubenssätze. Hier einige Methoden:

    • Journaling: Tägliches Reflektieren hilft, den eigenen Gewohnheiten und Glaubenssätzen auf den Grund zu kommen.
    • Vergleiche: Vergleiche mit anderen Menschen offenbaren oft eigene Glaubenssätze – sei es bewundernd oder abwertend.
    • Bilder/Musik: Reaktionen auf Kunstwerke oder Musik können ebenfalls Glaubenssätze sichtbar machen.
    • Freunde und Freundinnen fragen: Andere sehen uns mit ihren Augen und sehen, was wir ausstrahlen und kennen uns damit besser als wir uns selbst.
  • Analysieren: Stelle dir vor, du wirst gezwungen, es anders zu machen. Welche Gefühle tauchen auf? Welche Gedanken kommen hoch? Eine längere Auszeit kann zunächst erholend klingen, aber was passiert nach drei Wochen?

  • Danken und stolz annehmen: Deine Glaubenssätze haben dich zu dem Menschen gemacht, der du heute bist. Sei dankbar für die Stärken, die sie dir gegeben haben.

  • Fordere deinen Glaubenssatz heraus: Bist Du sicher, dass Dein Glaubenssatz wahr ist? Gibt es Fakten, die ihn untermauern? Was wäre, wenn genau das Gegenteil wahr wäre? Welche Beweise für das Gegenteil kennst Du schon? Gibt es Menschen, die in der gleichen Situation andere Glaubenssätze haben? Haben sie damit mehr Erfolg?

    Und am Ende frage dich: Willst du diesen Glaubensatz weiter glauben?

  • Erlaubersatz kreieren: Erstelle nun aus deiner überholten Überzeugung einen Erlaubersatz. Beispielsweise anstelle von Ich bin nur wertvoll, wenn ich leiste können folgende Erlaubersätze kreiert werden: „Ich bin wertvoll und wichtig, unabhängig davon, ob ich leiste oder nicht.“, „Ruhe bedeutet nicht Untätigkeit, sondern die Fähigkeit, sich zu entspannen und neue Energie zu tanken, um effektiver und produktiver zu sein.“, „Ich kann mich einer Sache oder Person hingegeben, ohne meine eigenen Bedürfnisse und Wünsche zu vernachlässigen.“, „Es ist in Ordnung, Hilfe anzunehmen.“.

  • Loslassen und bewusst anders handeln: Nutze deine Erlaubersätze, um anders zu entscheiden und zu handeln. Sammle neue Erfahrungen und erweitere deine Komfortzone.

Das Verändern von Gewohnheiten und den dahinterliegende Glaubenssätzen ist ein Prozess und erfordert Zeit, Wiederholung und Geduld. Also hier ist es wie bei allem: Erfolge aber auch Rückschläge gehören zum Prozess dazu. Aber das Dranbleiben lohnt sich. Irgendwann hast du eine für dich gesündere Gewohnheit und Glaubenssatz unbewusst integriert.

Du möchtest dir jetzt deine Glaubenssätze bewusst machen und in Frage stellen? Dann lade dir doch unsere PDF-Worksheet herunter. Du kannst sie ausdrucken oder digital verwenden.

Du möchtest dir jetzt deine Glaubenssätze bewusst machen und in Frage stellen? Dann lade dir doch unsere PDF-Worksheet herunter. Du kannst es ausdrucken. Die digitale Version ist auf der Desktop-Version dieser Seite verfügbar.

Fazit

Je mehr Glaubenssätze du hinterfragst, desto mehr kannst du dich von Glaubenssätzen anderer lösen und desto näher kommst du deiner eigenen Wahrheit. Du wirst dich nicht mehr durch überholte Überzeugungen eingeengt fühlen und kannst frei leben. Das führt dich vom Überlebensmodus in den Lebensmodus, wo du dich unbeschwert und lebendig fühlst.

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