Heute stelle ich meine Top 7 Glaubenssätze vor, die mich durch mein Leben antrieben und einschränkten.

Glaubenssätze… unsere tiefsten Überzeugungen. Sie können uns antreiben, aber auch einschränken und damit unsere Welt ziemlich einengen. Egal ob positiv oder negativ – sie haben eins gemeinsam: Sie lassen uns an uns selbst zweifeln. Statt uns selbst zu vertrauen, stellen wir uns immer wieder in Frage.

Die Konsequenzen davon sind vielfältig. Als Unternehmer:in und Führungskraft zeigen wir uns oft nicht authentisch, weil wir versuchen, unsere Zweifel zu überspielen. Wir wollen eines, strahlen aber etwas anderes aus. Diese Diskrepanz spüren unsere Mitmenschen, und besonders diejenigen, die uns vertrauen sollten, fühlen sich verunsichert. Führen wird zu einem Kraftakt, vielleicht sogar zu einem kleinen Kampf, und die Leichtigkeit und Freude daran können dabei verloren gehen.

Ich spreche aus Erfahrung. Früher war ich sehr angepasst und extrem schüchtern. Wie schüchtern? Lasst mich das mit einem Zitat über mich selbst beschreiben: Ein Freund meiner besten Freundin sagte einmal zu ihr: „Daniela ist mega schlau, sie programmiert krasse Sachen. Aber sie ist zu blöd zum Sprechen.“ Und ja, mit anderen Menschen sprechen fiel mir schwer. Ebenso das Zeigen, Gehörtwerden, im Mittelpunkt stehen und möglicherweise in der Kritik zu stehen – alles Dinge, die ich absolut vermeiden wollte. Doch nach und nach habe ich sie erkannt und in Frage gestellt. Heute weiss ich, dass wir alles schaffen können, wenn wir es wollen oder wenn das Leben uns dazu zwingt.

Hier meine Top 7 Glaubenssätze, die ich überwunden habe.

1. Ich bin eine Hochstaplerin.

Das Hochstapler-Syndrom oder auch Impostor-Syndrom genannt, ist vielleicht eins der grundlegendsten in mir. Daher stelle ich diesen Satz auch am Anfang vor. Vielleicht bauen viele Glaubenssätze, die danach folgen auf diesem auf.

Dieses Syndrom hat es in sich. Ich glaubte, dass ich meinen Erfolg anderen, dem Glück oder dem Zufall zu verdanken habe. Ich fühlte mich völlig inkompetent mit der ständigen Angst im Nacken, dass irgendwann jede:r merken wird, dass ich eigentlich nichts kann und eine Versagerin bin. Ich dachte, ich habe weder Aufmerksamkeit noch irgendeine Form von Wertschätzung für meine eigenen Leistungen verdient. Selbst über meine Promotion konnte ich mich nicht freuen, auch das reiner Zufall und nur möglich durch die Unterstützung meiner Doktorväter.

2. Ich bin nur wertvoll, wenn ich leiste.

Dieser Satz erfordert Disziplin, Willen, Stärke und Leistung. Er hat mich immer weiter angetrieben, doch er liess mir auch keine Ruhepausen. Mehr über die Auswirkungen dieses Glaubenssatzes kannst du in meinem letzten Beitrag nachlesen.

Berufung, Leidenschaft, Traumjob und Mission verknüpfen

3. Ich muss perfekt sein.

Die Vorstellung, Fehler zu machen und dafür kritisiert zu werden, war für mich unerträglich. Das bedeutete auch, dass ich nie zur Ruhe kam, immer an mir oder meinen Ergebnissen etwas fand, das nicht gut genug war. Lob, Anerkennung und Wertschätzung annehmen? Keine Chance. Ich spielte alles herunter und nahm jede Kritik tief zu Herzen.

Harmonie und Mitgefühl

4. Ich muss meine Gefühle kontrollieren.

Gefühle und Arbeitsleben? Besonders in der IT? Undenkbar. Ich hatte schon früh gelernt, meine Gefühle, insbesondere Wut und Zorn, zu unterdrücken. Ich war immer das liebe, brave Mädchen, das nicht wütend sein durfte. Interessanterweise habe ich durch meine Erfahrungen und Recherchen in der Unternehmensberatung gelernt, dass das eigentliche Beherrschen von Gefühlen darin besteht, sie anzunehmen und zu verstehen. Kontrolle hingegen bedeutet Unterdrückung, und unterdrückte Gefühle schwelen weiter, bis sie sich mit aller Macht Bahn brechen.

5. Ich werde nur geliebt, wenn ich Konflikte vermeide.

Dieser Satz machte es mir schwer, Grenzen zu setzen – besonders in Führungspositionen. Selbst Forschung wird schwierig, wenn man andere Ideen nicht in Frage stellen möchte. Ich half mir, indem ich immer versuchte, Kompromisse zu finden, meine Meinung nicht preisgab und keine Grenzen setzte. Erst als ich erkannte, dass Konflikte notwendig sind, um Fortschritte zu erzielen und echte Lösungen zu finden, begann ich, Fragen zu stellen, meine Meinung zu äussern und Entscheidungen zu treffen.

6. Ich bin allein.

Wie bereits erwähnt, war ich gut im Tun, Kontrollieren und Leisten, aber das Annehmen, das Empfangen? Das fiel mir schwer. Ich wollte keine Hilfe annehmen, weil ich alles allein schaffen wollte. Ich wollte niemandem zur Last fallen und 100% Verantwortung übernehmen. Das machte mich früh erfolgreich, war aber auch anstrengend. Besonders als Selbstständige mit diesem Glaubenssatz war es eine grosse Herausforderung, Unternehmen zu überzeugen und Kund:innen anzufragen. Ich musste lernen, dass ich nicht allein bin, sondern auf Unterstützung zählen kann.

7. Ich kann keine guten Texte schreiben.

Ich habe Autoren immer bewundert. Meine Deutscharbeiten in der Schule waren immer voller roter Anmerkungen. Ich hatte das Gefühl, nicht gründlich genug recherchiert zu haben, etwas vergessen zu haben, meine Sprache sei unzureichend. ChatGPT hilft hier ungemein, aber es ersetzt nicht das Lernen, seine eigene Sprache und Emotionen sinnvoll auszudrücken. Daher schreibe ich meine Artikel inzwischen selbst und lasse maximal die Rechtschreibung korrigieren.

Texten

Tja, damit habe ich einen grossen Teil von mir preisgegeben – in der Hoffnung, dir zu zeigen, dass Glaubenssätze nichts mit der Realität zu tun haben müssen. Für mich prägten sie jedoch lange meine Realität. Erst als ich sie in Frage stellte, erkannte ich, dass es sich um Glauben handelt, und Glauben kann man verändern.

Vielleicht zeigt es dir auch, dass Menschen, die nach aussen Selbstbewusstsein ausstrahlen, innerlich oft mit sich selbst kämpfen und mit Glaubenssätzen ringen. Trotz meiner Zweifel habe ich immer wieder Leitungspositionen übernommen, was mich schliesslich dazu brachte, zu erkennen, dass andere Menschen etwas in mir sahen, das ich selbst nicht sah – und mich ermutigte, meine ersten Coachings in Anspruch zu nehmen.

Was sind deine Glaubenssätze? Was lässt dich an dir selbst zweifeln? Was bremst dich?

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