Der Wunsch nach Veränderung kommt oft nicht aus dem Nichts. Vielmehr zeigt uns etwas im Aussen, dass es Zeit ist. Vielleicht sind es Dinge, die wir glauben, unbedingt haben zu müssen, oder Menschen, die uns ärgern. Was uns triggert, ist so vielseitig wie einzigartig – genauso wie wir selbst. Doch genau darin liegt die Chance: Trigger und die ausgelösten Emotionen sind ein Spiegel, der uns zeigt, was wir wirklich brauchen und wo wir uns weiterentwickeln können. Sie sind ein perfektes Instrument, um uns besser zu verstehen und bewusst zu verändern. Hier erfährst du, wie du sie nutzen kannst.
Trigger
Alles um uns herum sendet Impulse – seien es Formen, Farben, Töne, Musik oder Gerüche. Diese Impulse inspirieren uns oft auf positive Weise. Doch manchmal lösen sie in uns starke Emotionen aus: Sie triggern uns.
Diese getriggerten Emotionen ziehen unsere Aufmerksamkeit auf sich. Solange wir klar und ruhig bleiben, können wir bewusst entscheiden, ob wir auf den Impuls reagieren möchten oder nicht. Wir bleiben in unserer Mitte, sind uns unserer Einzigartigkeit bewusst und können entscheiden, ob wir mit ihr etwas beitragen möchten.
Doch je weiter wir uns von uns selbst entfernen, desto intensiver reagieren wir auf Trigger – oft ohne zu verstehen, warum. Diese unbewusste Reaktion kann uns in Mustern und Emotionen festhalten, die uns daran hindern, in unserer Mitte zu bleiben.
Unzufriedenheit ist der erste Weg zum Erfolg.
Oscar Wilde
Anpassung und Entfernung von uns selbst
Wenn wir uns von uns selbst entfernen, geschieht das meist, weil wir uns angepasst haben. Anpassung bedeutet, dass wir unser Verhalten verändern, um geliebt, anerkannt oder wertvoll zu sein. Dabei reagieren wir nicht aus uns selbst heraus, sondern unauthentisch. Dies führt nicht nur dazu, dass wir den Kontakt zu uns selbst verlieren, sondern auch zu unseren wahren Gefühlen wie Dankbarkeit, Mut, Demut oder Harmonie. Dieser Verlust ist es, wonach wir uns dann letztendlich im Außen sehnen.
Die Intensität der Emotionen, die Trigger auslösen, wirkt dabei wie ein Barometer: Sie zeigen uns, wie sehr wir uns bereits nach diesem wahren Gefühl sehnen und wie weit wir uns von uns selbst entfernt haben. Am Anfang ist es vielleicht nur eine leise Sehnsucht, doch sie kann zu einem starken Verlangen werden. Und spätestens dann fällt es uns schwer, nicht blind darauf zu reagieren. Hier braucht es bereits eine hohe Selbstbeherrschung, um bewusst innezuhalten und Klarheit zu gewinnen.
Mit der Suche im Aussen entsteht oft eine Erwartungshaltung: Für ein bestimmtes Verhalten erwarten wir das Gefühl, nach dem wir uns sehnen, von anderen zurückzubekommen. Bleibt diese Reaktion aus, reagieren wir häufig mit Enttäuschung, Wut oder Angst.
Ein Beispiel aus meinem Leben
Ich habe früh gelernt, meinen Eltern in der Werkstatt zu helfen. Am Ende habe ich ein Dankeschön und vielleicht sogar eine Tafel Schokolade erhalten. Also habe ich gelernt, dass ich mir Dankbarkeit und Anerkennung erst verdienen muss.
Anstatt aus dem Wunsch heraus zu handeln, etwas zu geben oder zu erleben, habe ich mein Verhalten angepasst – in der Hoffnung, etwas zurückzubekommen. Doch damit handele ich nicht authentisch aus mir selbst heraus. Und jedes Mal, wenn ich so handle, verstärkt es die innere Diskrepanz zwischen dem, wer ich bin, und dem, wie ich handle. Dadurch wird die Verbindung zu meinen wahren Gefühlen weiter geschwächt, weil ich mich selbst nicht mehr als Quelle dieser Gefühle erkenne.
Das führt nicht nur dazu, dass ich nicht mehr authentisch aus mir selbst heraus handle, sondern auch zu einer Erwartungshaltung an andere. Natürlich erwarte ich jetzt, dass ich am Ende Anerkennung und ein Dankeschön erhalte. Und wenn ich es nicht erhalte, reagiere ich entsprechend wütend oder genervt. Der Kreislauf verstärkt sich: Statt aus innerer Dankbarkeit oder Freude zu handeln, agiere ich aus einer Erwartung heraus – und entferne mich dabei immer weiter von mir selbst.
Die Chance in jedem Trigger
Alles, was uns triggert, ist eine Chance, wieder zu uns selbst zu gelangen. Wenn du bemerkst, dass du etwas erwartest, wie ein Dankeschön, kannst du innehalten und dich fragen:
- „Warum will ich das?“
- „Hilft mir das wirklich?“
- „Warum habe ich diese Handlung überhaupt ausgeführt, wenn ich nur ein Dankeschön hören möchte?“
Durch diese Reflexion beginnst du, dein eigenes Verhalten zu hinterfragen:
- „Was wollte ich stattdessen?“
- „Was kann ich tun, um das, was ich wirklich will, mehr zu leben?“
Mit jedem Trigger, den du bewusst reflektierst und dein Verhalten anpasst, entfernst du dich Schritt für Schritt von äusseren Erwartungen und gestaltest dein Leben nach deinen eigenen Wünschen. Du wirst authentischer und handelst aus dir selbst heraus.
Am Ende dieses Prozesses spürst du wieder das wahre Gefühl, nach dem du dich gesehnt hast – in dir selbst. Und glaube mir, das wahre Gefühl, beispielsweise Dankbarkeit, ist etwas ganz anderes als das Dankeschön, das du von aussen erwartest. Dieses Gefühl ist so tief, dass es kaum in Worte zu fassen ist. Es ist unabhängig, frei und erfüllt dich auf eine Weise, die kein äusseres Lob jemals erreichen kann.
Genau darin liegt die wahre Befreiung: Du wirst unabhängig von der Anerkennung anderer und findest den Weg zurück zu dir selbst.
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Fazit
Impulse umgeben uns ständig. Die Trigger, die unsere Aufmerksamkeit fesseln und Emotionen auslösen, zeigen uns, wonach wir uns wirklich sehnen – etwas, das tief in uns verborgen ist und darauf wartet, wieder entdeckt zu werden.
Trigger sind keine Hindernisse, sondern Einladungen. Mit jedem Schritt, den wir bewusst reflektieren, kommen wir näher zu uns selbst, befreien uns von äusseren Erwartungen und gestalten unser Leben nach unseren eigenen Wünschen. Am Ende spüren wir wieder die Kraft wahrer Gefühle, wie Dankbarkeit oder Demut – frei, tief und unabhängig.